Ressourcenorientierung im Sozialraum
Inhalt
Die Wichtigkeit und die Bedeutung der Sozialraumorientierung in der Sozialarbeit stehen außer Frage. In der Sozialen Arbeit hat es sich vielfach bewährt und gute Ergebnisse hervorgebracht, auf Verselbstständigung, Emanzipation, Empowerment von benachteiligten Gruppen, die Erzeugung von Synergieeffekten und die Unterstützung von Selbstorganisation in den jeweiligen Sozialräumen zu setzen. Allerdings berichten die Menschen, die dort tätig sind, nicht nur von Erfolgsgeschichten, sondern auch immer wieder von Grenzen und Hürden, die es zu überwinden gilt. Einerseits gibt es unabänderliche Gegebenheiten und Strukturen, die so gut wie möglich berücksichtigt bzw. integriert werden wollen; andererseits braucht es auch andere innere Haltungen, Theorien und Handwerkszeuge, die helfen, die Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten und Chancen zu richten, anstatt vor den gegebenen Restriktionen zu kapitulieren. Hier bietet der systemisch-lösungsorientierte Ansatz praxiserprobte Möglichkeiten an, indem
- der Blick für (versteckte) Ressourcen geschärft wird;
- eine ressourcenorientierte Haltung als “Türöffner” genutzt wird;
- Menschen eingeladen werden, sich auch auf ihre Möglichkeiten zu fokussieren und nicht nur auf Defizite;
- das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe ernst genommen wird und sich im Handeln der Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter niederschlägt.
Im ersten Teil der Fortbildung geht es um die Auseinandersetzung mit systemisch-lösungsorientierten Grundannahmen als Basis für wirkungsvolles Handeln im Sozialraum und die Optimierung der Beziehungsgestaltung zwischen Gruppen und Kooperationspartnern. Hierzu gehören Gesprächstechniken wie systemische Fragen und Reframing.
Der zweite Teil der Fortbildung wird als Barcamp gestaltet. Hier geht es – unter Anwendung der Lerninhalte vom Vortag – um die Herstellung von Synergieeffekten durch den Austausch von Erfahrungen, gegenseitige Unterstützung bei der Beantwortung von Fragen, gemeinsame Entwicklung und Optimierung von Ideen sowie die Vernetzung von Menschen und Ideen.
ZIELE
- Verstehen und Anwenden systemisch-lösungsorientierter Grundannahmen, um Selbstorganisation und Empowerment in der Sozialarbeit zu stärken
- Adaptierung der Idee von sozialraumorientiertem Handeln an das eigene Arbeitsfeld
- Erkennen und Nutzen versteckter Ressourcen durch eine ressourcenorientierte Denkweise in der Arbeit mit Personen oder Gruppen
- Verbesserung der Beziehungsdynamik zwischen den Akteurinnen und Akteuren mithilfe systemischer Methoden
- Annäherung an das Selbsthilfekonzept durch praxisnahe Unterstützung und ressourcenbasierte Ansätze
- Generierung von Synergieeffekten durch Erfahrungsaustausch und gemeinsame Ideenentwicklung im Barcamp-Format
- Förderung von Vernetzung und Zusammenarbeit unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur gegenseitigen Unterstützung und Weiterentwicklung der Praxis in der Sozialarbeit
HINWEIS
In Kooperation mit der Bischöflichen Akademie, Aachen
Dieser Kurs ist als Vertiefungsschulung gemäß § 9 Satz 7 der Präventionsordnung des Bistums Aachen anerkannt.