Scrum
… wird oft als agile Projektmanagementmethode dargestellt. Das ist allerdings nur teilweise korrekt: Scrum ist ein Framework aus der agilen Werkzeugkiste, das ursprünglich in der Softwareentwicklung eingesetzt wurde, um Entwicklungsprozesse zu optimieren. Allerdings ist es keine Methode, sondern ein Framework, dessen Reichweite weit über Methoden hinausgeht. Während Methoden eher Rezeptcharakter haben, beschreiben Frameworks eher Lösungsprozesse auf der Metaebene.
Scrum ist ein komplexitätsrobustes Team-Werkzeug, das in der Lage ist, Überraschungen zu handhaben und Lösungen zu erarbeiten, die nicht über bisheriges (Fach-)Wissen zu realisieren sind.
Ausgehend von einer komplexen Problemlage erarbeitet das Scrum-Team passende Lösungen. Hierarchie spielt hierbei eine weniger prominente Rolle, stattdessen sind die Funktionen (Product Owner, Scrum Master, Developer) eindeutig definiert und mit klaren Aufgaben hinterlegt.
Im Product Backlog werden die Anforderungen an das Ergebnis visualisiert. In zeitlich und inhaltlich festgelegten Entwicklungsphasen (Sprints) werden Teilergebnisse (Inkremente) erarbeitet, die wiederum relevanten Stakeholdern (Auftraggebern, Kunden, Kostenträgern…) zeitnah präsentiert werden, um deren Feedback zu erfahren. Dies ermöglicht sehr frühzeitige Kurskorrektur dort, wo es erforderlich ist.
Insgesamt geht es um iterative Entwicklung, das bedeutet immer wieder Entwicklungsschritte zu machen, diese auszuwerten und auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse den Prozess fortzuführen, um dann wieder zu prüfen…
Srum hat sich als eine sehr erfolgversprechende Vorgehensweise bei der Lösung komplexer Herausforderungen erwiesen. Allerdings ist auch Scrum keine Universalstrategie, sondern lohnt sich nur unter bestimmten Voraussetzungen:
Wollen Sie beispielsweise die Jubiläumsfeier Ihres Unternehmens planen und vorbereiten, wo sowohl das anzustrebende Ergebnis als auch der Weg dorthin im Bereich Ihres Wissens liegen, wären Sie mit dem konventionellen Projektmanagement (Wasserfallmethode) durchaus besser bedient. Hier wäre Scrum schlicht und ergreifend überdimensioniert.
Geht es jedoch um die Lösung eines Problems, beispielsweise die Entwicklung einer innovativen Erweiterung Ihres Produkt- oder Dienstleistungsportfolios, bei dem weder bekannt ist, wie die Lösung aussehen soll, noch der Weg dahin, dann haben Sie es mit einer komplexen Problemlage mit vielen unberechenbaren Variablen zu tun – ein Fall für Scum!